Geschichte

Seit 2003 wußte ich (Njaka Rakotoharimanana), daß mein Freund Romain Rabearisoa jedes Jahr für 9 Monaten auf Madagaskar und nur für 3 Monaten in Deutschland lebt. Die Kinder des kleinen Dorfes Andalamengoke bei Zombitse, in Süden von Madagaskar, haben immer davon geträumt, irgendwann einmal in die Schule gehen zu können. Für die meisten Eltern war das nicht so wichtig. Der Traum der Kinder ist seit September 2003 zumindest zum Teil Realität geworden. Zur Verwirklichung dieses Traumes hat Romain eine Schule errichtet und beigetragen, indem er sich nicht nur um alle bürokratischen Formalitäten gekümmert, sondern auch die Eltern überzeugt hat, dass ihre Kinder mehr können müssen als auf den Feldern helfen oder Vieh hüten um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Grundschule Andalamengoke (Foto von Romain Rabearisoa)
Grundschule Andalamengoke (Foto von Romain Rabearisoa)

Im Jahr 2007, als ich noch in Mönchengladbach wohnte, haben Romain und ich vereinbart, wenn er auf Madagaskar ist, kann ich dem Arbeitskreis Madagaskar in der Markuskirche in Düsseldorf helfen. Der Madagaskarvortrag, den Romain oft gehalten hat, darf ich auch machen. So entstand die Zusammenarbeit mit Heinz Rothenpieler von dem Verein Lernen – Helfen – Leben e.V. Durch die Förderung von Inwent NRW konnten wir im Zeitraum von 2007 und 2010 viele Ländervorträge über Madagaskar bundesweit in Schulen, Volkshochschulen, Hochschulen und Kirchen halten.

Vortrag in der Volkshochschule Bonn und Werbung für den Vortrag in Siegen im Jahr 2009 (Foto von Njaka)
Vortrag in der Volkshochschule Bonn und Werbung für den Vortrag in Siegen im Jahr 2009 (Foto von Njaka)

In dem ersten Teil des Vortrages habe ich nicht nur in vielen unterschiedlichen und eindrucksvollen Bildern aus meiner Heimat Menschen, Tiere und Pflanzen gezeigt, sondern auch über Geografie, Klima, Geschichte, Bevölkerung, Wirtschaft, Politik und Religion erzählt. Im zweiten Teil habe ich über das Entwicklungshilfeprojekt in Andalamengoke berichtet, einem kleinen Dorf im Süden Madagaskars, welches eine Schule, einen Brunnen mit Solarpumpe erhielt und die Bauern lernten etwas über Wiederaufforstung. Die Projekte waren zum Teil durch das Land NRW finanziert worden.

Zeitungsausschnitt im 2007 (Foto von Njaka)
Zeitungsausschnitt im 2007 (Foto von Njaka)

Im Januar 2015 habe ich gehört, dass eine deutsche Grundschule eine Schule auf Madagaskar für eine Schulpartnerschaft suchte. Ich wollte die Schule von meinem Freund Romain in Süden von Madagaskar vorschlagen und habe Romain davon erzählt. Ein Tag nach dem Gespräch hat er das Angebot abgelehnt, weil seine Schule schon einen Partner hat. Dann fiel mir ein, die Grundschule in Ampamoha vorzuschlagen. Dies ist das Heimatdorf meines Vaters. Diese Schulpartnerschaft kam aber nicht zustande aus unterschiedlichen Gründen. Bei den Madagassen versteht man unter „Schulpartnerschaft“, dass die reiche der armen Schule hilft. Bei den Deutschen ist es manchmal nur Briefaustausch.

Grundschule Ampamoha, Januar 2015 (Foto von Hyacinthe Rakotoharimanana)
Grundschule Ampamoha, Januar 2015 (Foto von Hyacinthe Rakotoharimanana)

Wir haben vieles vorbereitet und ich habe meinem Helfer auf Madagaskar gesagt: wenn die Schulpartnerschaft nicht klappt, fände ich eine andere Lösung. Ich habe viele Vereine in Deutschland angefragt, die auf Madagaskar Projekte durchführen. Manche haben aus dem Grund abgelehnt, weil sie kein anderes neues Projekt machen wollten. Die anderen Vereine haben nicht einmal geantwortet. Ein Verein, bei dem ich mein Vorhaben vorgestellt habe, wollte nicht mit mir zusammenarbeiten. So bleibt die einzige Lösung die Gründung  eines neuen Vereins.

 

Ich habe viele Leute gefragt, aber nur wenige sind bereit, den Verein Nirina e.V. mit zu gründen. Als Elisabeth Kirsch, Elisabeth Wagner, Olivier Ralaiandrianomentsoa-Wagner, Lova und Wolfgang Sandkämper, Angelika Schmitt, Sambatra Rajoelson, Alexandra Rafaralahisoa und Anjara Soafaniry Rasoanaly gefragt wurden, waren sie begeistert. Sie wollen Madagaskar helfen. So wird (hoffentlich) demnächst nicht nur in Ampamoha ein Projekt durchgeführt, sondern je nach Möglichkeit landesweit auf Madagaskar weitere Projekte.