Flora, Fauna und Umwelt

Weil Madagaskar sich bereits vor 165 Millionen Jahren vom afrikanischen Kontinent abgetrennt hat, konnte sich hier eine einzigartige Flora und Fauna ausbilden. Schätzungsweise 85 Prozent der Tier- und Pflanzenarten sind endemisch - das bedeutet, sie kommen nur dort vor oder einheimisch.

  • Fast alle der 109 Säugetierarten Madagaskars sind einheimisch
  • 100 Lemurenarten bevölkern unsere Insel
  • Wissenschaftler schätzen, dass etwa 92 % der insgesamt 300 Schlangen-, Chamäleon- und Geckoarten endemisch sind, ebenso fast alle der 150 Froscharten
  • Neben 250 Vogelarten beheimatet unsere Insel rund 3000 verschiedene Schmetterlingsarten
  • Neben tropischen Regen- und Bergnebelwäldern finden sich auch Trockenwälder, Dornbuschsavannen und Halbwüsten
  • Etwa ein Fünftel der Artenvielfalt der afrikanischen Flora findet man auf Madagaskar.
  • 80% der 12.000 Pflanzenarten sind nur auf Madagaskar beheimatet.
  • In den Wäldern Madagaskars vermutet man ein riesiges Potenzial an Heilpflanzen, die zum Teil noch nicht erforscht ist.

Fauna in Menabe

Die Tiergruppen wie die Lemuren und andere Feuchtnasenaffen kommen nur hier vor. Die Raubtiere sind hauptsächlich durch die Fossa vertreten. Eine weitere rein madagassische Tiergruppe sind die igelähnlichen Tenreks. Dafür fehlen auf der Insel viele Arten wie Gorilla, Giftschlangen, usw.. 

Lemuren

Die fünf Familien von Lemuren unterteilen sich in 12 Gattungen und insgesamt 30 verschiedene Arten. Die Lemuren gehören zu den Lieblingen aller Reisenden.

Weltweit wurden sie von sich später entwickelnden Säugetieren verdrängt. Einzig in der Isolation von Madagaskar überlebten gut 30 Arten. Inzwischen werden regelmäßig neue Arten entdeckt.

Chamäleon

66 verschiedene Arten

das Kleinste: bis 2 cm

das Größte: bis 80 cm

Solche Reptilien findet man in allen Farben und Größen fast auf der ganzen Insel.

Man kennt in Madagaskar 66 verschiedene Arten. Das Chamäleon hat kaum Feinde und musste sich deshalb seit Jahrtausenden nicht an die Umwelt anpassen. Das Chamäleon hat kaum Feinde und musste sich deshalb seit Jahrtausenden nicht an die Umwelt anpassen. Mit ihrer langen Zunge können die Tiere Insekten fangen. Mit den beiden sich unabhängig von einander bewegenden Augen und ihren sich perfekt an die Umwelt angepassten Farben faszinieren diese Tiere ausserordentlich.

Das kleinste, ein Zwergchamäleon misst 2 cm bis 4 cm. Die größten Exemplare erreichen die Länge von 70 cm bis 80 cm.

Verhältnis der Madagassen zu den Chamäleons

Die Madegassen fürchten sich vor den Chamäleons. Sie fassen sie nicht an. Mit den sich unabhängig voneinander beweglichen Augen sollen die Tiere sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft sehen können. Für rituelle Handlungen, die der Vertreibung böser Geister dienen, werden getrocknete Tierkörper eingesetzt.


Das Chamäleon hat kaum Feinde und musste sich deshalb seit Jahrtausenden nicht an die Umwelt anpassen. Mit ihrer langen Zunge können die Tiere Insekten fangen. Mit den beiden sich unabhängig von einander bewegenden Augen und ihren sich perfekt an die Umwelt angepassten Farben faszinieren diese Tiere ausserordentlich

Geckos

Über 60 Arten von Geckos sind bekannt

Die Haftzellen an den Zehen ermöglichen es diesen Tieren, sich an Wänden und Decken zu tummeln und auf Beute zu warten

Die Haftzellen an den Zehen ermöglichen es diesen Tieren, sich an Wänden und Decken zu tummeln und auf Beute zu warten.

 Der Plattschwanzgecko ist Weltmeister im Tarnen. Obwohl ca. 15 cm lang, erkennt man ihn an einem Gebüsch in einer Distanz von einem Meter auch nach längerem Hinsehen kaum.

Krokodil

Die Krokodile – in Madagassisch „mamba“ oder „voay“ genannt – sind die grössten Tiere, die auf Madagaskar leben. Es handelt sich um die Art Nilkrokodil, welche bis zu 8 Meter lang werden kann. Obwohl die Krokodile als heilig gelten, sind sie wegen ihrer Gefährlichkeit und der wertvollen Haut fast ausgerottet. Krokodile trifft man noch in den Höhlen von Ankarana, in verschiedenen Flüssen und Seen. Diese Tiere sind aber sehr scheu, so dass es relativ schwierig ist, sie zu Gesicht zu bekommen.

Im See bei Anivorano-Nord leben in freier Natur heilige Krokodile. Eine Besichtigung lohnt sich wirklich.

 Im zoologischen Garten von Tana, im Berenty-Park, in der Croc-Farm (Krokodil-Farm) beim Flugha-fen von Tana und in Gruben in gewissen Hotels werden Krokodile gehalten.

Croc Farm beim Flughafen von Ivato

In dieser Farm werden mehre zehntausend Krokodile gezüchtet, aufgezogen, dem Publikum gezeigt und deren Fleisch und Leder verarbeitet. Es besteht auch ein Restaurant in welchem selbstverständlich auch Krokodil-Fleisch serviert wird. 

Vogel

265 Vogelarten werden in Madagaskar regelmäßig gesichtet. Davon:

Nisten 201 Arten in Madagaskar

105 Arten sind endemisch

weitere 25 Arten sind endemisch auf den Inseln La Réunion, Mauritius, den Komoren und auf Rodrigues.  Vögel spielen in der madagassischen Mythologie eine große Rolle.

Schildkröte

  • 5 Arten von Landschildkröten
  • 4 Arten von Meeresschildkröten
  • 3 Arten von Süßwasserschildkröten

Der Export von Schildkröten ist gemäss dem Artenschutzabkommen verboten.

Vor allem im Süden und an den Küsten begegnet man oft frei lebenden Schildkröten aller Grössen der Art „Radiata. Auf Deutsch heißen sie Strahlen-Schildkröten und auf Madagassisch sokatra.

Flora in Menabe

Die Pflanzenformation der Region zeichnet sich durch das reichliche Vorkommen von Savannen aus, was vor allem auf die Nähe zu Afrika zurückzuführen ist. Von der Küste bis ins Landesinnere trifft man auf folgende:

- Wälder mit Mangroven und/oder dornigen Pflanzen, die an den tiefen Süden am Kanal von Mosambik erinnern, wo Krabben und Perlhühner gejagt werden können;

- dichter, trockener Laubwald im Westen Madagaskars. In diesem Wald findet man hochwertiges Bauholz, Ebenholz und Heilpflanzen;

- Affenbrotbaumwald

- Auf den Hochebenen Bemaraha und Besabora wachsen entlang der Täler Satrana- und Mokoty-Bäume. Die Blätter der Satrana werden als Dachmaterial verwendet. Sie werden auch als Medikament gegen Reisekrankheit verwendet; der Stamm wird als Bauholz, als Deckplane für die Bewässerung und schließlich als Brennholz verwendet;

- Alle Seen in der Region sind von Schilf gesäumt;

- und das Bongolava- und Makay-Gebirge sind fast kahl, was auf die unaufhörlichen wilden Feuer zurückzuführen ist, die jedes Jahr abgefackelt werden.

Sukkulenten oder Kakteen

Fast im ganzen Land, aber vor allem im Süden und Westen, wachsen Sukkulenten. Unter Sukkulenten werden alle Wasserspeichernden Pflanzen gezählt. Die Wasser-speicherung kann in den Blättern, den Stämmen oder in den Wurzeln erfolgen. Je westlicher und südlicher man geht, umso trockener wird die Landschaft und umso mehr Sukkulenten wachsen. Über 95% der Sukkulenten sind einheimische Arten. Der ganze Süden von Madagaskar ist ein „Sukkulenten-Haus“, in welchem man „Überlebenskünstler“ von Pflanzen findet, welche nur mit 3,5 cm Niederschlag pro Jahr leben können und auch während mehreren Jahren ohne einen Trocken Regen überleben.

Baobab oder Affenbrotbaum

Affenbrotbäume (Baobab) gehören zu den Bäumen der Welt, den "verkehrten Bäumen", wie sie manchmal genannt werden, und können bis zu 5.000 Jahre alt werden. Auf Madagaskar gibt es sieben verschiedene Arten, während es in Afrika nur eine einzige gibt. Die Höhe variiert zwischen 10 und 40 m und der Durchmesser kann bis zu 6 m betragen. Diese Bäume sind in der Lage, Wasser zu speichern, daher der Name "Flaschenbaum", ihr majestätisches Aussehen ermöglicht es ihnen auch, als heilige Bäume verehrt zu werden;

Der Affenbrotbaum ist eine sehr alte Baumart. Der Baobab kann bis zu drei Jahre ohne Wasser auskommen, weil er in seinem Stamm das Wasser speichern kann. Er zählt zu den Sukkulenten.

 

 Weltweit existieren noch zehn Arten, sieben kommen ausschließlich auf Madagaskar vor.

In der Gegend von Morondava (und im Süd-Westen):

 

Adansonia grandidieri, (Tonnenbaum) in Madagassisch „Reniala“ genannt, was Mutter des Waldes bedeu-tet. Er ist der grösste aller Affenbrotbäume, weist einen zylindrischen, dicken Stamm auf, hat eine rötliche Rinde und blüht im März mit weissen Blüten. Die Früchte und die ölhaltigen Samen dienen den Sakalava als Nahrungsmittel.

 

Adansonia Za, (Zwerg-Baobab) von den Einheimischen Za, ringy oder Boringy genannt. Er erreicht eine Höhe von 10 Metern. Der Stamm verjüngt sich nach oben. Die Blüten sind gelb-rötlich.

 

Adansonia rubostripa, Lokalname Zamena. Er wird nur 4 bis 10 Meter hoch. Er weist oft sehr bizarre, zigarrenartige Formen auf. Er wirkt wie oben und unten zusammengeschnürt und in der Mitte geschwollen. Die Blüten sind gelblich und die Früchte länglich.

 

Adansonia fony, (Rüebli-Baum). Er ist in der Erscheinungsform ähnlich wie der Adansonia rubostripa und wird ca. 8 Meter hoch. Seine Blüten sind auch gelblich, seine Früchte dagegen rundlich.

 

Vor allem im Norden:

 

Adansonia madagascariensis, (sieht wie ein normaler Baum aus) im Lande Zabe, Renida und/oder Bozy genannt. Er weist eine Grösse von 10 bis 35 Metern auf. Die Blüten sind rot und die Früchte sind sehr kalzi-umhaltig. Im Naturschutzpark von Ankarana ist diese Art stark verbreitet.

 

Adansonia perrieri. Diese Art ist erst seit 1960 bekannt. Sie hat gelbe Blüten. Der Stamm wird nicht beson-ders gross und die Früchte sind kalziumhaltig.

 

Adansonia suarezensis. Er wird 20 bis 30 Meter hoch und hat einen glatten, sich verjüngenden Stamm und dunkelrote Blüten. Er weist oft skurrile Formen auf und sein Dach ist meistens gross und breit.

 

Die achte Art, der Adansonia digitata, im Lande auch Seto, Bontona und/oder Vontona genannt, was soviel wie geschwollen heisst, findet man auch in Afrika. Er erreicht eine Höhe von 20 Metern und einen Stammumfang von bis zu 40 Metern. Im Stamm können bis zu 130'000 Liter Wasser gespeichert werden. Oft steht er auch im Zentrum des Platzes eines Sakalava-Dorfes. Das angeblich größte Exemplar dieser Art steht in Mahajanga.

Orchideen

Orchideen sind in allen Vegetationszonen der Insel anzutreffen. über 1.000 Arten gibt es in Madagaskar, 85% davon sind endemisch

 

Diese Pflanzen haben sich an die verschiedenen klimatischen Bedingungen angepasst. Es gedeihen über 1000 Orchideenarten in Madagaskar. Die Blütezeit der Orchideen beginnt im November.

 

Die bekannteste, wenn auch nicht heimische Orchideenart ist die Vanille, deren Schoten über Jahrzehnte ein Hauptexportprodukt des Landes gewesen ist.

Die Vanille, eine aus Mexiko 1871 importierte Orchideenart, bildete bezüglich des Exporterlöses die wichtigste Nutzpflanze des Landes. Madagaskar produzierte früher ca. 80% der Weltproduktion an natürlicher Vanille. Alleine aus Antalaha wurden 50% der Weltproduktion exportiert.

Da die Pflanze importiert wurde, gibt es keine Insekten, welche die Blüten natürlich bestäuben. Diese müssen in mühsamer Kleinarbeit von den Pflanzern von Hand bestäubt werden.

Umwelt

Sicherung der Umwelt

Laut den Daten vom 2009 beherbergt die Region Menabe 787.793 ha Wald. Trotz der großen Waldfläche (50.732 ha), die zerstört wurde, konnte mehr als das Fünffache dieser Fläche (333.704 ha) geschützt werden. Laut demselben Datenquellen ist die Reaktion der Region auf das Buschfeuerproblem sehr schwach, da die wiederaufgeforstete Fläche nur 262 ha betrug, was nur 0,8% der zerstörten Fläche von 29.609 ha entspricht.

Die geschützten Gebiete

Die Schutzgebiete nehmen etwa 10 % der gesamten Waldfläche der Region ein. Es gibt zwei Arten von Schutzgebieten in Menabe: zwei Sonderreservate Andranomena (6.420 ha) und Ambohijanahary (24.750 ha) und einen Nationalpark, den Kirindy Mitea Nationalpark (72.000 ha).

Ursache der Umweltprobleme

Die natürliche Vegetation wird von Buschfeuern und dem Phänomen der Entwaldung geplagt, das insbesondere auf Überweidung, Tavy (Waldrodung) oder auch die Nutzung des Waldes als Brennholz zurückzuführen ist.

 

Die Region leidet auch unter der Erosion ihrer Küsten sowie ihrer Wassereinzugsgebiete, die sowohl durch natürliche als auch durch menschliche Faktoren verursacht wird. Das aggressive Klima mit einer ausgeprägten Trockenzeit (über 7 Monate), die den Boden ungeschützt lässt, gefolgt von heftigen Regenfällen, die Bodenbeschaffenheit mit instabilen Feinanteilen und das lange und starke Gefälle der Wassereinzugsgebiete sind natürliche Faktoren, die zu dieser starken Erosion führen. Hinzu kommen menschliche Einflüsse wie intensive Bodenbearbeitung, schlechte Bewirtschaftung der Mangrovenwälder, Buschfeuer und Entwaldung. Die Landwirtschaft und die Viehzucht werden dadurch stark geschwächt.

Die Umweltprobleme in Madagaskar

Abholzung

  • Ursprünglich war Madagaskar zu 90 % bewaldet. 
  • Von den 53 Millionen Hektar Wald sind heute nur noch etwa 10% erhalten

Alle fordern jedoch einhellig, dass der Raubbau gestoppt werden muss. Während die Regenwälder der Ostküste von 1900 bis 1950 von 11,2 Mio. ha auf 7,6 Mio. ha zurückgingen, verschwand zwischen 1950 und 1985 auch die Hälfte des verbleibenden Waldes durch Abholzung und Feuer. Jährlich verschwinden um die 120 000 ha Tropenwald.

Das Miteinander verschiedenster Ökosysteme und einzigartiger Spezies ist charakteristisch für das Land. 80% der Fauna und 90% der Flora sind endemisch. Dieses Juwel ist aber durch die Abholzung, Rodung und Erosion sehr stark gefährdet. Von 1990 bis 2000 verlor der Wald in Madagaskar 9% seiner Fläche. Wird in diesem Maße weiter gerodet, wird es in 40 Jahren keinen Wald mehr im ganzen Land geben. Daher ist es ausgesprochen wichtig für Aufforstung zu sorgen und gegen die Buschfeuer und Waldbrände zu kämpfen.

 

Entwaldung in Madagaskar

Entwaldung in Madagaskar ist weit gehend das Ergebnis dreier Tätigkeiten: Roden- und Brennen der Landwirtschaft, Holzextraktion und Produktion von Brennholz und Holzkohle zum Kochen.  

Holzextraktion

Holzextraktion ist vor allem in den Regenwäldern des östlichen Madagaskars ein Problem, vor allem auf der Masoala-Halbinsel. Der hohe Wert der madagassischen Laubhölzer (meist Ebenholz und Palisander, die auf den internationalen Märkten bis zu 2.000 $ pro Tonne erzielen) macht den illegalen Holzeinschlag in einigen geschützten Gebieten zu einem erheblichen Problem

Waldbrand

Man nimmt an, dass die ganze Insel noch vor tausend Jahren - mehr oder weniger - von Wald bedeckt war - oder zumindest von Wald und dichter Buschsavanne. Doch die zunehmenden Bedürfnisse der Einwanderer nach Anbaufläche und Brennholz liessen die Rodungen immer grösser werden. Der Waldreichtum wurde auf kümmerliche Reste reduziert und schrumpft weiter. 

  • 70% der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft. Acker- und Weideland werden üblicherweise durch zyklische Brandrodung erschlossen
  • Jährlich werden rund 120.000 Hektaren Wald gerodet. Buschfeuer zur Weidegewinnung und Brandrodungen zum Reis- und Maniokanbau vernichten jedes Jahr zusätzlich 120.000 Hektar Wald.

Die traditionelle Erschließung von landwirtschaftlichen Flächen ist die Methode der

zyklischen Brandrodung, bei der ein Bauer einige kleinflächige Parzellen im Abstand von sieben bis zehn Jahren bewirtschaftet. Dabei brennt er zunächst die vorhandene Vegetation ab. Die so entstandene Asche düngt den Boden. Der Bauer bewirtschaftet die Fläche ein bis zwei Jahre und wechselt dann zur nächsten Parzelle, die er auf dieselbe Weise nutzt. Dabei kommt er zyklisch immer wieder auf dieselben Parzellen zurück.

Früher, als noch nicht so viele Menschen auf der Insel lebten, konnte die Natur diese

Anbaumethode verkraften. Heute steigt der Bevölkerungsdruck von Jahr zu Jahr, die

Rotationszyklen werden immer kürzer. Die Böden können sich nicht mehr erholen, immer mehr Wald fällt der Brandrodung zum Opfer.

Erosion

Das tropische Klima zersetzt den Oberflächenboden, die starken Regen schwemmen sie aus, die Bodenfauna wird zerstört. Übrig bleibt unfruchtbarer, steinharter Laterit, der durch das oxydierte Eisen rot aussieht und bei Regenzeit seifig wird. Auf den lateritdurchsetzten Hügeln (tanety) gedeihen nur noch harte Gräser - wenn überhaupt. Das Regenwasser reißt tiefe Schrammen in die Hügelflanken, sodaß die für das Hochland typischen Erosionsrinnen (lavaka) entstehen. Diese sich wie überdimensionale Krallenrisse in die Hügel einkerbenden Lavaka bilden das letzte Stadium einer langen Kette an Erosion und Zerstörung. Sie brauchen hunderte von Jahren, bis sie sich stabilisieren und allenfalls wieder erholen. Schreitet die Zerstörung in diesem Masse voran, so ist Madagaskar in 40 Jahren waldfrei

Wer nach Madagaskar fliegt, sieht wie das Land blutet. Vor allem in der Regenzeit tragen die großen Flüsse den roten Laterit deutlich sichtbar ins Meer. Bodenerosion als Folge von Abholzung und Waldvernichtung.

Die meist nach Westen fließenden Gewässer haben einen Teil der abgetragenen Hochlanderde in den flachen Überschwemmungsebenen und Mündungsgebieten abgelagert. So existiert im Westen eine große Anzahl an verschiedenen Böden, die sehr fruchtbare Gebiete darstellen. Die Nutzung der Böden für landwirtschaftliche Zwecke hat auch dort zu einer Reduzierung und Degradierung der ursprünglichen Flora und Fauna geführt. Die Flüsse sind von gelb zu rot gefärbt. Die tragen die von Bodenerosion verursachte Laterit und Erde ins Meer

Zyklone

Madagaskar wird fast jährlich von tropischen Wirbelstürmen, in dieser Region “Zyklone” genannt, heimgesucht.

Pro Jahr überqueren ca. 5 Zyklons die Insel.

Die größte Naturkatastrophen Madagaskars sind die Zyklone, die sich jedes Jahr zwischen Januar und April im Indischen Ozean und im Kanal von Mozambique bilden. Ein Zyklon kündet sich durch eine bedrückende Ruhe und einen drastischen Sturz der Temperatur an. Der Verlauf eines Zyklons ist nie vorhersehbar. Während die harmloseren Wirbelwinde an Kraft abnehmen und sich im Meer verlieren, wandern die kraftvolleren Zyklone mit 100 bis 200 und mehr Stundenkilometern voran, irren in bizarren Bögen auf dem Meer herum oder prallen mit Wucht auf die Landmasse. Ein Zyklon bewirkt jedoch heftige Regenfälle auf dem anderen Teil des Landes. Ein Zyklon kann die Jahresregenfälle einer Region verdoppeln oder gar verdreifachen. Zyklone können den Unterschied zwischen satt und hungrig machen.